Es gab keine Wege, Furchen oder ähnlich begehbare Möglichkeiten. Es galt, sich durch das Gestrüpp und die Dschungellandschaft hindurchzuschlagen. Bedroht von gallsüchtigem Getier und unbekannten Gefahren, ausgerüstet mit einem Minimum an Takelwerk.
Nur langsam kamen sie voran, behindert von den Frauen, Kindern und Geschwächten, denen die Strapazen der Reise arg zusetzten. Mehr als einmal mussten sie für längere Zeit rasten wenn es galt, einer Niederkunft beizustehen oder die Gebrechen eines Verletzten zu kurieren.
Bis sie entkräftet Sutranien erreichten, hatten sie fünf Verluste zu beklagen. Die Großmutter eines der dazugestoßenen Onlos aus Yanas weitreichender Sippe war die erste. Sie überlebte den Biss einer riesigen Gift-Dschungelschlange nicht.
Da sie es war, die ihn groß gezogen hatte – seine Eltern hatte er schon im Kindesalter verloren -, traf ihn der Verlust derart stark, dass man beschloss, eine Hütte zu erbauen, das Winterquartier zu errichten und die traditionellen Festlichkeiten der jeweilig mitreisenden Wesen zur Wintersonnenwende gemeinsam zu feiern.
Jedes Wesen wusste aus seiner Überlieferung etwas zu dem Fest beizutragen. Die Vorbereitungen ließen sie zusammen wachsen und es entwickelte sich eine erwärmende Verbundenheit.
Die ersten zarten Bande zwischen einem einsamen Onloherzen und einer jungen Zauberin entstanden und als die Festlichkeit zu Ehren der Ahnen, Götter und Geister statt fand, gaben sich jener Onlo und seine Zauberin ihr Versprechen für die Zukunft.
So schaffte der Tod Twyla Vairayanas die erste Tradition eines neuen Volkes.
Erst zum Frühling zogen sie weiter, da noch ein bedrückender Verlust verkraftet werden musste. Eine junge Zauberin, die in anderen Umständen zu dieser Reise aufgebrochen war, starb zusammen mit ihrem Baby im Wochenbett.
Sie wurden nahe Twyla Vairayanas beigesetzt und nach einer angemessenen Trauerzeit zog es die Gruppe schweigend weiter.
Die Zeit im Winterquartier hatten die kräftigeren unter den männlichen Wesen genutzt, die Umgebung zu erkunden. Und auch während ihrer weiteren Reise zogen immer wieder Späher voraus, um Wege zu finden, zu schaffen oder auch Tiere für die Gemeinschaft zu erlegen.
Bei einem dieser Jagdausflüge geschah ein weiteres Unglück. Zwei erfahrene Kämpfer fielen einem Wasser-Schemen zum Opfer. Zwar wussten sie sich zur Wehr zu setzen und verwundeten das Untier nicht unerheblich; doch letztlich waren sie allein ihm unterlegen. Noch heute wird in Lagerfeuergeschichten ehrfürchtig über die Todesschreie erzählt, die ganz Gobos hätten erzittern lassen.
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